„Um ein mitleidiges Herz bitte ich, wie könnte ich sonst lieben“ – Briefe der Erinnerung von 1927 bis 1945

Unter diesem Titel lädt der Verein der Wittenberger Bücherfreunde e.V. am Freitag, den 10.5.24 um 19 Uhr gemeinsam mit der Stadtbibliothek zu einer Lesung mit dem Berliner Schauspieler und Autor André Hennicke in die Stadtbibliothek ein.

Der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler, der unter anderem in ‚Sophie Scholl – Die letzten Tage‘ mitwirkte, liest Briefe aus der Zeit von 1927 bis 1945 in denen Täter, Mitläufer und Widerstandskämpfer sich auf eine sehr persönliche Art mit ihrer Zeit auseinandersetzen. Die Zusammenstellung der Briefe zeigt dabei auf erschreckende Weise die Normalität und das Selbstverständliche der jeweiligen Überzeugungen. Menschen, die ihren Alltag neben dem Massenmord an der jüdischen Bevölkerung leben, sich um ihre eigene Familie sorgen und zugleich die Vernichtung anderer Menschen befürworten, kommen dabei ebenso zu Wort wie Sofie Scholl, die mit wachsendem Grauen die politische Stimmung verfolgt. Es werden auch Briefe von Fanatikern an Hitler vorgelesen, die auf ihre jeweils eigene Weise ihre Zustimmung zu den Geschehnissen ausdrücken und als Mittäter tätig sind. Es sind Menschen wie wir, die durch die persönlichen Briefe zu uns sprechen. Die Frage, wie wir die Erinnerungen an diese Zeit wachhalten und diese in das aktuelle gesellschaftliche und politische Geschehen, ist aktueller denn je.

Der Besuch der Lesung ist kostenfrei. Zur besseren Organisation wird um Voranmeldungen in der Stadtbibliothek (E-Mail: info@bibliothek-wittenberg.de, Telefon: 03491/402160) oder über den Wittenberger Bücherfreunde e.V. (www.wittenberger-buecherfreunde.de) gebeten.